Sport im Jahr 1950
Die sportpolitische und sportliche Isolation Deutschlands geht 1950 zuende. Nach und Nach kehren deutsche Sportler auf die Weltbühne zurück. So war das sportliche Ereignis des Jahres auch das erste Fußball-Länderspiel der Bundesrepublik Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg. Am Buß- und Bettag verfolgen über 100.000 Zuschauer im Stuttgarter Neckarstadion und Millionen Zuhörer per Live-Übertragung im Radio das Spiel gegen die Schweiz. Es endet mit einem 1:0 Sieg der Deutschen durch einen vom Schalker Herbert Burdenski verwandelten Elfmeter. Bei der Fussball Weltmeisterschaft in Brasilien, die etwas überraschend Uruguay als Sieger hervorbringt, war Deutschland allerdings noch Zuschauer. Bei europäischen Wettbewerben dagegen konnten deutsche Teilnehmer bereits erste Erfolge verzeichnen. So erringen deutsche Schwimmer bei den Schwimm-Europameisterschaften in Wien gleich vier Titel. Der Schwimmer Herbert Klein gewinnt den Titel des Europameisters über 200m Brust und verbessert 1950 gleich dreimal seinen im Vorjahr aufgestellten eigenen Europarekord auf seiner Paradestrecke. Der Deutsche Meister über 100m Brust, 200m Brust und 200m Schmetterling erzielt zudem bei den bayerischen Meisterschaften über 200m Brust auch einen neuen Weltrekord im Freien. Grund genug für die Sportpresse den Münchner Herbert Klein zum Sportler des Jahres 1950 zu küren. Bei den Frauen wird Ria Baran mit der Auszeichnung Sportlerin des Jahres geehrt. Sie gewinnt 1950 mit ihrem Partner Paul Falk nicht nur zum vierten Mal in Folge die Deutsche Meisterschaften im Eiskunstlaufen, sondern gewinnt mit ihrem Partner in London bei den Europameisterschaften im Rollschuhlaufen den ersten europäischen Titel nach Kriegsende für Deutschland.
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