Literatur und Bücher 1950
Zwei Ereignisse haben 1950 nachhaltig Auswirkungen auf das Verlagswesen in Deutschland. Auf Anregung von Hermann Hesse gründet Peter Suhrkamp in Frankfurt am Main den Suhrkamp Verlag und verlegt fortan neben Hermann Hesse – Schriftsteller wie George Bernard Shaw, T. S. Eliot und Hermann Kasack. Und erstmals kommen in der Bundesrepublik Deutschland Taschenbücher auf den Markt. Der Hamburger Rowohlt-Verlag verlegt unter der Marke rororo, Rowohlts-Rotations-Romane, mit einer Startauflage von 50.000 Exemplare die Erfolgstitel "Schloß Gripsholm" von Kurt Tucholsky, "Am Abrund des Lebens" von Graham Greene", "Das Dschungelbuch" von Rudyard Kipling sowie "Kleiner Mann was nun" von Hans Fallada in einem kostengünstigen Rotationsdruck und Lumbeck-Klebeverfahren zu einem Verkaufspreis von 1,50 DM. Kurze Zeit zuvor vermeldete der Rowohlt-Verlag bereits den größten Sachbucherfolg nach Kriegsende: Das auf Tatsachen beruhende populärwissenschaftliche Archäologie-Sachbuch »Götter, Gräber und Gelehrte« von Kurt Wilhelm Marek (Pseudonym C. W. Cerams) wurde zu einem Preis von 12 DM innerhalb von nur fünf Wochen über 12.000 mal verkauft. Und der Karl-Rauch-Verlag veröffentlicht 1950 erstmals die deutsche Übersetzung des 1943 im Original erschienenen Buches »Der kleine Prinz« von Antoine de Saint-Exupéry.
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